Noch weiter hinaus als der ambitionierte Berggeher kommt man bei einer Hochtour*.

Bei dieser Art von Tour empfiehlt es sich einiges an Erfahrung bei diversen Bergtouren gesammelt zu haben und eine sehr gute Ausdauer zu besitzen. Da Hochtouren per Definition immer mit Schneefelder oder Gletscher zu tun haben, ist die notwendige Erfahrung von mindestens 2 Gruppenmitgliedern notwendig. Die Touren sind meisten lang und fern von Hütten, sie sollten nie alleine gegangen werden sondern immer in Gruppen von zwei, idealerweise mind. 3-5 Personen. Oft gibt es keine  offizielle Wegführung (mit markierten Punkten oder ähnlichem).

Hochtouren sind nicht der nächste Schritt nach Alpintouren, sondern die Spezialisierung der Bergtour auf Eis und Schnee. Nachfolgend ein paar Merkmale die eine Hochtour kennzeichnen:

 

  • Falls der Weg gekennzeichnet ist, ist er meist Schwarz (setzt in manchen Fällen auch Schwindelfreiheit und Trittsicherheit wegen Gipfelgraten voraus (z.B. Similaun)

 

  • Man kommt bei einer Hochtour meist über 3000m (da in dieser Höhe Gletscherzonen in den Alpen beginnen –siehe Definition) Anm.: Der Hohe Dachstein in Oberösterreich hat keine 3000m, zählt aber dennoch als Hochtour weil der Gletscher bereits auf 2.700m zu finden ist

 

  • Die Länge der Tour ist aufgrund der Höhe und dem meist schwierigerem Gelände entsprechend groß. Aufgrund dieser Faktoren ist es oft schwierig abzuschätzen wie lange man tatsächlich braucht, da es je nach Gelände und komplexer Wegfindung sein kann, dass man für 100-200Hm eine Stunde rechnen muss (z.B. Kletterpassagen mit Seilsicherung). Auch schwächt der geringe Sauerstoffgehalt ab 3000m merkbar die Leistungsfähigkeit. Erfahrung und eine gute Vorbereitung über Gelände und Verhältnisse vor Ort sind hier das A und O. Allgemein braucht man für so eine Tour aber oft zwischen 8 und 12 Stunden und sollte dafür auch die Kondition mitbringen. Zum Training empfiehlt es sich, ähnliche Kletterpassagen auf deutlich kürzeren Touren zu absolvieren, um seine persönliche Kondition zu analysieren.

 

  • Starten kann man das Hochtourengehen mit einfachen Touren über Firnfelder und spaltenarmen Gletschern. Dabei sammelt man Erfahrung in diesem Gelände. Bei diversen Kursen z.B. vom Alpenverein kann man zudem Gletschererfahrung sammeln, indem man einen Kurs für Spaltenbergung macht wo man auch lernt sich selbst aus einer Gletscherspalte zu befreien – sehr empfehlenswert! Zudem lohnt sich auch Klettererfahrung.

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Hier findest du  Tourenbeschreibungen für Hochtouren >>

 

*Als Hochtour bezeichnet man Bergtouren, welche am Weg zum Gipfel über Schneefelder oder Gletscher führen. Aufgrund des Gletscherkontakts, aber auch aufgrund der alpinen Lage, oft auch ohne offizielle Wegführung und der Ausgesetztheit, erfordern Hochtouren besondere Vorbereitung, Kenntnis der Gefahren, Ausrüstung und Fertigkeiten für dieses Gelände.