Sicherlich eine der wichtigsten Eigenschaften welche mentale Vorbereitung bedarf ist „Ruhe bewahren“. Es kann diverse Gründe haben, warum man am Berg aus der Idylle des Geschehens gerissen wird und sich in einer unübersichtlichen oder ungeplanten Situation befindet. Dies muss gar nicht mit einem Unfall zu tun haben: Aufziehendes Schlechtwetter, Krämpfe, falscher Weg, das Überklettern einer schwierigen Stelle, körperliche Probleme bei sich oder einem Kameraden, etc.

Wichtig: Ruhe bewahren und die Situation analysieren

  • Herrscht akkute Gefahr

z.B. Schwerer Steinschlag von oben; Abbruch am Hängegletscher; Aufbrechen von Spalten – dann ist eine überlegte, schnelle Entscheidung notwendig. Diese Situationen kommen nicht auf einfachen Touren vor, das heißt wenn ihr sie antrefft, habt ihr schon viel Erfahrung oder einen erfahrenen Gruppenführer dabei

  • Entscheidung über Rückzug

Nicht immer ist der Rückzug die beste Wahl – doch sollte man sich im Klaren sein, dass das Weitergehen mit Verletzten oder das Weiterklettern bei Regen und Gewitter keine idealen Varianten sind. Oft hilft auch eine Pause, hierfür kann ein kleiner Unterschlupf (Baum, Felsvorsprung, etc.) als Schutz helfen. Auf entsprechenden Touren habt ihr auch Ausrüstung wie z.B. einen Biwaksack mit, der als Plane aufgespannt werden kann.

  • Falscher Weg: Hier gilt es abzuschätzen

Finde ich den richtigen Weg wenn ich weitergehe? Finde ich bei einem Rückzug den Weg wieder? Ist eventuell ein anderer Weg sichtbar und erreichbar (keine Felsabbrüche)? GPS-Apps am Handy sind auf diesen Touren die sicherste Möglichkeit, dies zu vermeiden.

Bei Bergtouren können falsche Wege sehr leicht zur großen Gefahr werden, sofern man ohne GPS oder Routenbeschreibung aufgebrochen ist. So gibt es zum Beispiel am Detmolder-Grat am Abstieg von der Hochalmspitze und weiter über die Winkelscharte zum alten Gletscherkar 3 Rinnen, jedoch ist nur eine davon seilversichert und gut gehbar. Die beiden anderen münden erst nach 100Hm in steilen Wandabschlüssen.

Auf alpinen Touren muss man mit der Topo (Routenbeschreibung) und der eigenen Intuition das Auslangen finden. Dabei ist hier das Risiko am Größten, den angegebenen Schwierigkeitsgrad deutlich nach oben zu schrauben – so kann aus einer relativ gemütlichen 3er Gratkletterei, wird zu weit in eine Flanke eingequert, auch sofort eine 5er oder 6er Stelle vor einem liegen. Wichtig ist hier: Frühes erkennen des Verhauers, Überblick verschaffen und wenn notwendig zurück zum letzten Stand/Sicherung klettern und neu orientieren.

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