Wenn man auf den Berg geht, hat man Ziele – niemand von uns hat gesagt: ich gehe am Berg – und ging aufs Matterhorn. Tourenplanung ist im wahrsten Sinne immer eine Gratwanderung – auf altem und bekanntem Aufbauen, aber doch immer wieder eine Brise neues, herausforderndes, kühnes. Unter Beachtung von notwendigen Maßnahmen, ist das Risiko aus unserer Sicht, wenn man am Berg neues wagt, nicht viel größer, als in der früh ins Auto zu steigen:

  • Wahl des Tourenziels anhand der Schwierigkeit und Länge

Immer anhand des eigenen Erfahrungsumfangs (bisherigen Touren) und darauf aufbauend neuen Elementen welche jedoch nicht zu weit vom bisherigen abweichen sollten.

  • Wetter

Das Wetter ist entscheidend für die Tour. Bei +35°C im Tal ist eine Nordwandtour am Ortler keine gute Idee. Bei Gewitterneigung sollte ein Einstieg in den Jubiläumsgrat auf der Zugspitze gut überlegt sein: Ein Abstieg ist hier nahezu unmöglich.

  • Tourenplanung

Es sollte immer einen Zeitplan geben für das Erreichen des Ziels und den Rückweg. Und es sollte auch immer einen Umkehrzeitpunkt und eine Rückzugsstrategie geben. Bei Wanderungen ist der Zeitpunkt entscheidend, die Strategie besteht dann meist aus: „Abstieg am Aufstiegsweg“.

  • Rückzugsstrategie

Bei allen Touren außer dem Wandern kann die Rückzugsstrategie aus mehr als nur „Abstieg am Aufstiegsweg“ bestehen. So gibt es auf Klettersteigen z.B. ab einer gewissen Höhe nur die Möglichkeit Top-Out (oben normal aussteigen) – hat man jedoch das kommende Gewitter zu spät gesehen oder die Wolkenbildung zu lange ignoriert, ist eine Alternative zu suchen: Diese kann zum Beispiel ein Rastplatz weit weg vom Stahlseil sein, den man bereits auf der Topo oder am Aufstiegsweg erkannt hat.

  • „Point of no return“

Bei Klettertouren oder Grattouren gibt es auch sehr oft den „Point of no return“: Speziell wenn in der Route Abseilstellen oder Querungen sind, ist ein schneller Rückzug mit Abseilen schwierig oder unmöglich. So sollte man, ist man an vor dieser Stelle angelangt, nochmals die Gesamtsituation betrachten und Risikokriterien wie Wetter, Ermüdung, Uhrzeit und Proviant analysieren. Man sollte für diesen Punkt auch eine Uhrzeit abschätzen, wann man ihn erreichen will. Ist man bereits über der angebenen Zeit und hat eventuell auch schon die Reserve verbraucht, ist das eingestehen des Scheiterns und ein Rückzug unumgänglich. Für den nächsten Versuch kennt man nun aber diesen Wandteil und kann deutlich besser vorbereitet die Route wiederholen und abschließen.

  • Notquartiere

Am Aufstiegsweg darf durchaus umsichtig das Gelände betrachtet werden, um Notquartiere für Biwakierungen oder Unterschlüpfe für Wetterumbrüche ausfindig zu machen. Kommt es zu einer schwierigen Situation welche einen Abstieg zur Hütte oder ins Tal nicht mehr zulässt, kann hierher zurückgekehrt werden. In manchen Fällen lassen sich diese Notquartiere auch schon in der Vorplanung erkennen: Grotten und große Nischen auf den Tourenkarten oder ein Biwak, Selbstversorgerhütten am Weg, etc. geben darüber Aufschluss.

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