Wanderstöcke sind eines jener kleinen, unscheinbaren Utensilien am Berg, die den kleinen Unterschied ausmachen können. Auf Basis der persönlichen Erfahrung, aber auch nach Gesprächen mit mehreren Bergsteigern und Alpenvereins-Tourenführern kann man den Mehrwert auf mind. 10% Effizienzgewinn ansetzen. Der ein oder andere mag sagen, dass das nicht allzu viel ist, aber bei anspruchsvollen Touren mit 1500Hm und 15km Wegstrecke sind das immerhin 150Hm und 1,5km zusätzlich. Dabei kommt hinzu, dass vor allem beim langen Touren bzw. Touren mit viel Equipment ein schwerer Rucksack auf den Oberkörper drückt und das Gehen und speziell die Atmung erschwert. Stöcke helfen, den Oberkörper abzustützen und aufrechter zu gehen. Auch behält man auf engen Wegen und unsicherem Untergrund ein besseres Gleichgewicht.

Zu den Stöcken: Das Material, die Steifigkeit und das Funktionsprinzip sind dabei zu beachten. Immer wieder wird mit sehr leichten Stöcken geworben. Wie jeder Statiker euch sagen wird: Leichtigkeit geht meist auf Kosten der Lebensdauer oder der Belastbarkeit. Karbon hat dabei unserer Meinung nach die besten Eigenschaften: hohe Steifigkeit, geringes Gewicht. Alle renommierten Marken bieten in Ihrem Sortiment die klassischen 3-teiligen Stöcke mit Klemmverschluss in Aluminium und Karbon-Ausführung an. Seit mehreren Jahren sind nun auch Stöcke mit Schnellverschluss durch Vorspannung am Markt. Durch das Funktionsprinzip lassen sich erkennbar dünnere Ausführungen der Stöcke realisieren. Wer diese beim Kauf jedoch testet, indem er sich mit dem Oberkörper stark auf die Stöcken lehnt, wird erkennen, dass diese sehr instabil sind. Unserer Meinung sind diese nicht für größere Belastungen gedacht, welche beim Bergsteigen auftreten. Auch verbiegen oder brechen diese leichter, wenn sie sich zwischen Steinen verkanten (kommt in alpinem Gelände durchaus öfter vor). Ihre Stärken haben diese Stöcke sicher beim Trailrunning und allen weiteren Aktivitäten, bei denen man zwar eine Stockunterstützung verwenden möchte, jedoch wenig Gewicht/Belastung auf diese auswirkt. Auch gibt es, speziell bei einem namhaften Hersteller, die Möglichkeit den Teller von „Sommer“ auf „Winter“ (größere Fläche im Schnee) zu wechseln, auch die Nachbestellbarkeit bei verloreren Tellern ist ein wichtiges Kaufargument. Wanderstöcke sollten daher für den alpinen Bergsport folgende Eigenschaften haben:

  • 3-teilig (beste Verstaubarkeit am Rucksack)
  • Klemmverschluss
  • Karbonausführung (es sollten nicht zu dünne Stöcke sein)
  • Gewichtsreduziert
  • Wechselbare Teller/Nachbestellbar
  • Für kleinere Personen: Die Mindestlänge mancher Modelle kann durchaus ein Problem darstellen – vor Kauf ausprobieren.
Marke / Produkt Informationen

KOMPERDELL C3

Premium-Wanderstöcke

  • Carbon-Ausführung: sehr stabil
  • „Powerlock“ auch mit Handschuh bedienbar und immer fest fixierbar
  • Geringes Gewicht
  • Etwas teurer

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LEKI Trekkingstock Carbonlite XL

  • Carbon-Ausführung: sehr stabil
  • Verschluss nicht unbedingt mit Handschuh bedienbar und kann locker werden
  • Geringes Gewicht
  • Teurer

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