Man liest es immer wieder bei Touren im Fels: „Trittsicherheit gefordert“, „Schwindelfreiheit“ – doch was ist damit eigentlich gemeint?

Trittsicherheit lässt sich gut an einem kleinen Beispiel demonstrieren: Einen Punkt im Gelände anvisieren (Stein, Gehsteigkante, etc.) und punktgenau mit dem forderen Fußbereich auftreten ohne den Punkt zu verfehlen und mit diesem kleinen Bodenkontakt den Schritt ausüben. Damit soll also die Sicherheit beim Treten und Steigen beschrieben werden. Geübt kann dies zu Beginn bei steinigen Wanderungen oder leichteren Bergtouren, in dem man bewusst kleine Tritte ansteigt und ein Gefühl für Haftung und Rutschverhalten der Schuhe auf Kanten und geneigten Platten bekommt. Dabei ist der Anstellwinkel der Schuhe zum Untergrund wichtig, um Abrutschen und Wegrutschen in der Bewegung zu verhindern.

Mit Schwindelfreiheit ist die Beeinflussbarkeit beziehungsweise das Einwirken eines Abgrunds auf die persönliche Wahrnehmung gemeint. Schwindelfrei sein heißt: Wenn ich am Steig gehen kann, ist es für mich nicht entscheidend, ob der schmale Steig über eine breite Wiese geht, oder es an den Steiggrenzen mehrere hunderte Meter in die Tiefe geht. Angst beziehungsweise Unwohl-sein bei steilen Abbrüchen ist ein natürliches Gefühl, welches man sich über die Erfahrung und eventuell ergänzendes Klettern abtrainieren kann. Als Tipp auf schmalen Pfaden gibt es den Spruch: Man geht wohin man schaut – wer also Panik in einer ausgesetzten Situation bekommt, sollte kurz stehen bleiben und seine Füße ansehen um sich zu beruhigen, tief durchatmen und danach langsam aber entschlossen mit Blick auf den Steig und die Füße die Passage queren. Blicke in den direkten Abgrund sind gutes Training, jedoch für den Anfang sehr beängstigend.

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